Einen eigenen Garten zu haben und zu pflegen, ist eine Menge Arbeit, je nachdem was man in ihm sieht, sogar ein Lebenswerk. Gartenpflege und Gestaltung wurde in vielen Kulturen zur Kunstform erhoben, besonders in der fernöstlichen Kultur.

In Japan hat der Gartenbau eine lange Tradition. Zunächst nur den Fürsten vorbehalten, wanderte er bald auch in Klöster über und verbannt sich mit der Religion. Heutzutage gibt es immer mehr öffentliche und auch private Gärten außerhalb der Fürstenhäuser.

Die Kunst des japanischen Gartenbaus unterliegt vielen verschiedenen Richtungen, die sich auf verschiedene Ideen berufen, doch als gemeinsamen Nenner, die Natur zu perfektionieren, das Chaos zu ordnen. Manchmal gehen sie dabei sogar so weit, Pflanzen vollkommen auszulassen (Steingärten). Andere Gärten sollten möglichst monochrom sein und eine Vielfalt der Einseitigkeit aufweisen. Eine weitere beliebte Form des Gartenbaus war und ist es, ein Gebiet zu fluten und kleine Inseln aufzuschütten, zwischen denen man wandeln kann.

Die vielen verschiedenen Schulen und Stile wechselten sich in den Jahrhunderten der Isolation Japans und entwickelten sich weiter, bis heute noch. Modern geworden sind so zum Beispiel „Unterwassergärten“ im Aquascaping oder Miniaturgärten fürs Büro.

Der Anschein von Natur soll insofern bestehen bleiben, soweit diese Perfektion erreicht hat. So werden auch extra gezüchtete Fische in die Gewässer gesetzt (Kois) und Singvögel in ihnen gehalten. Bäume werden gestutzt und geschnitten und der Rasen und die Blumen so gesetzt, dass das Bild am Ende vollkommen ist. Eine konservierte, perfektionierte Natur.