Adidas Sneaker für 1$? Kann dies möglich sein? Tatsächlich launchte deutsche Sportmarke und Global Player Adidas bereits so einen Schuh – und zwar in Indien. Genauer gesagt, wurde dieser Schuh unter Adidas‘ Tochtermarke Reebok verkauft und wurde vorrangig in Dörfern durch ein Vertriebsnetzwerk vermarktet, das sich vor allem selbst finanziert. So fallen teure Marketing- und Werbekosten weg. Da die Schuhe zudem in Indien produziert werden, sind hohe Importkosten ebenfalls nicht mehr relevant für die Bilanz.

Tatsächlich handelte es sich bei dem Schuh keineswegs um ein Charity Projekt. Adidas erhoffte sich, aus den günstigsten Sneakern der Welt Profit zu schlagen, indem es einen Markt nutzt, der neben China zu den am rasantesten wachsenden Märkte der Welt gehört trotz Armut und Not.

Alte Flip-Flops und Sandalen gegen Sneaker von einer der ikonischsten Schuhmarken der Welt austauschen – auch wenn wir die moralischen Bedingungen dieses Projekts durchaus kritisieren könnten, die verarmte Arbeiterklasse Indiens könnte nichtsdestotrotz von diesem günstigen Schuh profitieren, zumal schwere körperliche Tätigkeiten in komfortablem, qualitativem Schuhwerk deutlich einfacher auszuführen sind als in abgenutzten Latschen.

Ob so ein Schuh für 1€ auch in Europa möglich ist? Wahrscheinlich nicht. Denn die Werbekosten allein verschlingen Millionen von Euros. Ein 1€ Schuh wäre in der Tat ein absolutes Verlustgeschäft.

Nichtsdestotrotz lässt sich am 1$ Schuh erkennen, dass nur ein kleiner Bruchteil der Gesamtkosten für den den kompletten Produktions- und Vertriebprozess eines Schuhmodells für die Herstellung anfallen.

Theoretisch könnte also ein qualitativer Schuh der Marke Adidas, Puma oder Nike, der durch bloße Mundpropaganda und kostenlose Werbung beworben wird, für weniger als die Hälfte des gängiges Preises für die Schuhe dieser Marke, die für 40€ bis mehrere hundert Euro über die Ladentheke gehen, verkauft werden.

Ein Paar Nike oder Adidas Trainers für 20€ – das wäre ein Traum…

und moralisch absolut nicht tragbar. Schließlich würde dies immer noch voraussetzen, dass die Arbeiter, die die Schuhe produzieren, für einen Hungerlohn arbeiten.