Bei schwülen 26 Grad fanden sich am letzten Juniwochenende die Modekenner und -liebhaber auf der Berlin Fashion Week zusammen, um sich die Sommertrends für das nächste Jahr genauer anzuschauen, darüber zu diskutieren und gemeinsam zu feiern. Eindrücke von der Fashion Week sowie aktuelle News aus der Modewelt gibt es auf fashionchick.de.

Bei den präsentierenden Designern zeichnet sich vor allem ein Trend ab: Das Spiel mit den Gegensätzen, die unheimlich gut miteinander funktionieren. Nicht zuletzt steckt dahinter auch eine politische und gesellschaftskritische Botschaft: Sie plädieren für mehr Gleichgerechtigkeit und Zusammengehörigkeit. Anja Gockel machte diese Message besonders deutlich, als sie am Schluss ihrer Show ein männliches Model in regenbogenfarbener Robe über den Catwalk schreiten ließ.


Printblocking ist das neue Colorblocking

In der letzten Saison überwogen vor allem klare Linien, harte Kontraste und schlichte Schnitte. Dies bleibt zum Teil erhalten, doch nur in Kombination. Die Designer wagen sich an große Widersprüche innerhalb der Kollektionen, die aber erstaunlicherweise gut funktionieren. Anja Gockel macht diese Widersprüche in ihrer Kollektion durch extremes Printblocking deutlich. Hier treffen geometrische Muster in Colorblocking-Farben auf Hosen mit orientalischen Mustern, fließende Blusen auf harte schwarz-weiß-karierte Musterhose zu derben Lederboots. Diese harten Elemente werden dann durch Glitzerapplikationen wieder aufgehoben. Aber auch Marina Hoermannseder spielt mit den Gegensätzen. Sie bleibt ihrem Stil treu, doch verleiht ihren Signature-Styles durch weichere Materialien und viele Blumenapplikationen etwas Verspieltes. Das Mädchenhafte kommt vor allem bei dem mit Blumen besticketen Korsett und den rosafarbenen Rucksäcken zum Vorschein. Nach dem großen Trend der Culotte-Hose in den letzten Jahren, bleiben uns die, im wahrsten Sinne des Wortes, Beinkleider weiterhin erhalten.

Strenge Schnitte treffen auf verspielte Details

Dorothee Schuhmacher schafft einen noch stärkeren Kontrast zwischen praktisch sportlichen Stücken und verspielter Kleidung. Auch in der nächsten Saison wird weiterhin mit viel Spitze gearbeitet. Kurze Kleider mit verspieltem Blumenprint werden zu steifen Mänteln mit breiten Straps, die an Regenkleidung erinnern, kombiniert. Das Designer-Duo von Augustin Téboul, das vor allem durch ihre schwarzen und teilweise harten Entwürfe bekannt ist, spielen auf ihre Art und Weise mit dem Mädchenhaften. Wie gewohnt kombinieren sie feste Stoffe wie Leder mit weichen Materialien wie Seide, aber auch Netzstoffen. Auch hier wird auf Gegensätze gesetzt: Knappe Lederbodys erhalten durch Glitzerapplikationen und kleinen Rüschen-Elementen etwas Verspieltes.

Bild 1. : Flickr GST_1910.jpg https://www.flickr.com/photos/gabrielsaldana/ CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Bild 2. : Flickr Gary Bigeni Eva Rinaldi CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten