Polen-Portugal – 4 : 6

Nach exakt 100 Sekunden hatte Lewandowski Polen nach einem Zuspiel von Grosicki mit 1:0 in Führung gebracht. Es lief alles richtig für Polen in den ersten 20 Minuten, doch dies sollte sich im Anschluss ändern. Die wiedergewonnene Stärke Portugals hatte aber nichts mit dem  Ego-Monster  Ronaldo zu tun, der an diesem Abend eher damit beschäftigt war,  seine Mitspieler anzupöbeln, die besten Torchancen kläglich liegen zu lassen und allem und jedem dafür die Schuld zu geben, bloß nicht sich selbst. Die Marke CR7 ist im Moment eigentlich an Peinlichkeiten kaum noch zu überbieten. Es fehlt eigentlich nur, dass er sich während des Spiels ein schickes, schwarzes Kleid anzieht, um es auf  dem Catwalk zu präsentieren. Denn es scheint, als wäre das Fußballfeld genau das für ihn: ein Catwalk.

In der 33. Minute schaffte Sanchez mit einem abgefälschten Schuss den Ausgleich.

Dieser sollte auch nach 120 Minuten noch Bestand haben, sodass es mit dem Ergebnis von 1:1 ins Elfmeterschießen ging.

Hier hielt dann der portugiesische Torwart Patricio den Schuss von Blazczykowski.

Quaresma verwandelte den folgenden Elmeter zum 5:3, was Portugal ins Halbfinale brachte.

Wales-Belgien – 3 : 1

Hier hatten sich fast alle Experten vor dem Spiel auf ein Weiterkommen für Belgien festgelegt. Als Belgien dann in der 13. Minute durch ein Traumtor von Nainggolan in Führung ging, schien alles für den Favoriten zu sprechen.

Doch ab der 20. Minute wendete sich das Blatt. Die Fußball-Arbeiter aus Wales, angeführt von ihrem Superstar Bale kämpften sich mehr und mehr ins Spiel zurück. Nach einer Ramsey-Ecke setzte sich in der 31. Minute Kapitän Williams im Zentrum durch und kickte das Leder in die Maschen.

Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Pause.

Die Belgier kamen mit neuem Selbstvertrauen aus der Kabine, doch Wales sollte wieder in Führung gehen. Ramsey bediente Robson-Kanu im Strafraum, der ließ mit einer Körpertäuschung zwei Mann ins Leere laufen und schob ganz cool ein – 2:1 in der 55. Minute. Robson-Kanu besitzt den Status, momentan „arbeitslos“ zu sein, da sein Vertrag beim FC Reading zum 30.06.2016 ausgelaufen ist. Dies dürfte sich nach diesem Treffer aber erledigt haben und er wird im Notizbuch vieler Vereinsscouts auftauchen.

Es ging hin und her zwischen den beiden Mannschaften bis zur 85. Spielminute, als das Spiel durch einen Treffer des Walisers Vokes entschieden wurde.

Somit zieht Wales ins Halbfinale gegen Portugal ein.

Deutschland-Italien – 7 : 6

Gewissermaßen erinnerte das Spiel an das Disney Märchen die Schöne und das Biest. Fußballerisch gesehen könnte man Deutschland schon als Biest bezeichnen. Wirklich keine Nation auf diesem Planeten spielt gerne gegen die DFB-Auswahl. Diesen Status hat man sich in den letzten Jahren auch hart erarbeitet.

Auf der anderen Seite: die schönen Italiener. Warum schön? Die Italiener zeigen sich in der EM überraschend stark, was letztendlich sogar die Spanier in die Knie Zwang.

Zu den ersten 120 Spielminuten sei kurz gesagt, dass Deutschland in der 65. Minute durch einen Treffer von Özil – die Vorlage hatte Hector gegeben – in Führung ging.

Italien konnte den Spielstand in der 77. Minute ausgleichen aufgrund eines Handelfmeters, ausgelöst von Boateng. Bonucci schaffte es, den Elfmeter zu verwandeln und brachte den Spielstand auf 1:1.

Dabei blieb es und löste ein durchaus kurioses Elfmeterschießen aus, das wohl jedem den  Atem raubte.

Insigne verwandelte den ersten Elfmeter für Italien, danach traf Kroos für Deutschland. Der Italiener Zaza, der nur für das Elfmeterschießen eingewechselt worden war, schoss über das Tor, Müller scheiterte an Buffon. Nachdem Özil den Pfosten nur traf, versagten ebenso die Italiener Pelle, der daneben schoss, und auch Bonucci, dessen Schuss Neuer gekonnt parierte. Schweinsteiger versetzte ebenfalls seinen Schuss und schoss über das Tor. So nervenaufreibend ging es weiter, bis Hector das Hin und Her endlich beendete und Deutschland ins Halbfinale katapultierte!

 

Frankreich – Island – 5 : 2

Für die Isländer, die uns bei dieser EM mehr als nur überrascht haben, sollte nach diesem Viertelfinale die EM vorbei sein. Frankreich war vor allem in der ersten Halbzeit für die tapferen Krieger von der nördlichsten Insel Europas eine Nummer zu groß. Zwar hatte Island in der 10. Minute durch Bjarnason die Gelegenheit, in Führung zu gehen, doch dieser lies die Chance ungenutzt. In der 12. Minute ging Frankreich dann durch Giroud in Führung und demonstrierte damit eindeutig, dass die Isländer den Franzosen nicht gewachsen waren. Pogba sorgte dann praktisch schon in der 20. Minute für die Vorentscheidung, als er mit einem Kopfball auf 2:0 erhöhte. Die sorgenfreien Franzosen nahmen daraufhin das Tempo aus der Partie, um kurz vor der Halbzeit mit einem Doppelschlag entgültig das Spiel zu entscheiden. Payet machte in der 43. Minute das 3:0 und Griezmann erhöhte in der 45. Minute mit einem Linksschuss auf 4:0. Dann war Halbzeit.

Die zweite Halbzeit war damit nur noch Formsache. Island kam in der 56. Minute zum Ehrentreffer durch Sigthorsson, ehe der Franzose Giroud in der 59. Minute den Vorsprung von 4 Toren wiederherstellte. Der letzte Treffer der Partie sollte durch Island fallen, Bjarnason erzielte in der 84. Minute per Kopfball den 5:2 Endstand.

Somit spielt Frankreich gegen Deutschland im Halbfinale.

Halbfinale – Spielplan

Mi   06.07.  21 Uhr in Lyon           Portugal – Wales
Do   07.07.  21 Uhr in Marseille   Deutschland – Frankreich

Bild : © Instagram UEFA