Spätestens bei meinem letzten Umzug wurde mir klar, wie viele unnötige Besitztümer sich innerhalb weniger Jahre ansammeln können. Heutzutage kehren jedoch immer mehr junge Menschen dem ungehemmten Massenkonsum den Rücken zu und praktizieren einen minimalistischen Lifestyle. Wie bei so gut wie jeder anderen Bewegung spalten sich auch hier unterschiedliche Strömungen ab. In Japan soll es sogar Vertreter geben, welche ihren Geräuschpegel minimal halten und sich möglichst sanft und leise in der Öffentlichkeit geben. Andere leidenschaftliche Puristen orientieren sich an einer festgelegten magischen Zahl, zum Beispiel der Zahl 100. Diese gibt vor, dass der Mensch nur 100 Besitztümer, d.h. Kleidunsstücke, technische Geräte, Hygieneartikel, Dekoartikel usw., zum Leben haben kann. Nur 100 Dinge besitzen? Alleine meine Nagellacksammlung beinhaltet mehr als 30 Fläschchen.

Natürlich wäre diese Lebensweise für die meisten etwas zu extrem. Allerdings spiegelt sie den Ansatz des Minimalismus perfekt wider. Im Grunde geht es also um die Vereinfachung der Lebensführung und die Reduzierung des Konsums.

Diese Lebensweise wirkt sich nicht nur auf die Umwelt und Natur, sondern auch auf den eigenen Geldbeutel positiv aus. Auch in der Mode erwies sich der Minimalismus in den letzten Jahren als ungemein populär. Labels wie Helmut Lang, The Row und Lemaire sind nur einige der zahlreichen Vertreter der minimalistischen modernen Mode, die uns mit klaren Linien und monochromen Farbschemen begeistert. Doch Minimalisten legen bei ihrer Mode nicht ausschließlich Wert auf das Design, denn auch andere Faktoren wie Kombinationsmöglichkeit und Langlebigkeit spielen eine große Rolle. Wer sich zum Beispiel ein Paar stilvolle, bequeme, wandelbare und hochqualitative Schuhe zulegt, der wird im Idealfall in nächster Zeit keinen Schuhladen von innen sehen.

Wer weiß, vielleicht lässt sich ja der eine oder andere von euch auch von dieser Einstellung überzeugen.

Bild: ©www.lemaire.fr