Iris van Herpen

Ist das noch tragbare Mode oder schon Kunst? Oder kann es nicht einfach beides sein?

Heute, am Montag, dem 4.Juli 2016, schaut die ganze Welt auf ein Spektakel ohnegleichen, welches für die nächsten Tage die französische Hauptstadt wohl nonstop auf Trab halten wird: Die Haute Couture Schauen in Paris sind ein Symbol dafür, dass Mode nicht einfach nur ein Mittel zum Zweck darstellt, sie dient nicht nur, den Körper zu verhüllen und zu bedecken. Mode ist ein Ausdruck von Identität und sie ist zudem ein Medium von Ästhetik und Gedankengut, sei es eine einfache Idee, eine Vision oder gar eine ganze Philosophie.

Mode ist Kunst, zumindest wird dies deutlich, wenn man sich die aufwendigen, komplexen Kreationen der beispiellosen Modeschöpfer und Modehäuser betrachtet, die sich mit herausragender Leistung für die Haute Couture Schauen in Paris qualifiziert haben. Denn Fakt ist, dass definitiv nur die wenigsten Designer Kollektionen herausbringen dürfen, die man auch mit dem geschützten Siegel „Haute Couture“ versehen kann.

Was Haute Couture ist und was „lediglich“ Prêt-à-Porter oder sogar Konfektionsmode, entscheidet mehr oder weniger das renommierte Chambre Syndicale de la Haute Couture, dessen Mitglieder für die Produktion und Präsentation von Haute Couture Kollektionen zertifiziert sind und diese im Rahmen der stets heiß ersehnten Haute Couture Schauen der Welt demonstrieren können.

Maison Schiaparelli eröffnet die diesjährige Haute Couture Fashion Week, die verspricht, ein phänomenales Spektakel zu werden. Wir freuen uns besonders auf die Haute Couture Kollektionen von allseits bekannten Modehäusern wie Chanel, Christian Dior, Elie Saab und Zuhair Murad, die allesamt ihre vor Anmut und Eleganz sprühenden Visionen für den Winter 2016 und 2017 in den folgenden Tagen inszenieren werden. Ungewöhnliches erwarten wir im Kontrast dazu von Visionären Iris van Herpen und Viktor & Rolf, die für ihre außergewöhnlichen, oft bizarren und unbeschreiblich komplexen Kreationen bekannt sind.

Diese Designer werden in den folgenden  5 Tagen beweisen, dass Kunst und Mode durchaus Hand in Hand gehen können. Gleichzeitig setzen sie ein Zeichen für eine neue Bewegung in der Modewelt, welche besonders deutlich bei Viktor und Rolf sichtbar wird. Das Duo entschied sich nämlich dazu, seine Prêt-à-Porter Kollektionen komplett einzustellen und sich wortwörtlich mit Leib und Seele der Haute Couture zu widmen. Damit bestärken sie und unterstützen sie die Rückbesinnung auf eben diese Herangehensweise des Modedesigns, weg vom Kommerziellen, weg von der unüberschaubaren Überflutung des Modemarktes mit Cruise- und  Resort-Kollektionen, Pre-Winter und Pre-Summer-Linien.  Zurück zum Purismus und zurück zur Mode als Ausdruck von Kunst und individuellem Ästhetikempfinden.

Weitere Info und Schauenplan: www.modeaparis.com