Bild von House of Rough Arts

Ungezügelter Sex, Fetisch, Drogen und elektronische Musik – der KitKat Club in Berlin hat sich über die Landesgrenzen hinaus einen Ruf als Sexparadies für Fans von elektronischen, technoiden Klängen erwirtschaft und genießt einen legendären Ruf.

Ein Swinger Club sei das Kit Kat jedoch nicht. Hier ginge es nur etwas freizügiger zu, was so viel bedeutet, dass Sex und Selbstbefriedigung mitten auf dem Dance Floor keine Seltenheit sind. Egal, ob du schwul bist, hetero oder einfach nur technophil bist, Spaß und Vergnügen prägen jedes Wochenende seit 1994 die Clublandschaft in den heiligen Hallen des Kit Kat.

Inspiriert von der Atmosphäre der freizügigen und sexuell aufgeladenen Sunrise-Beach-Partys Ende der 1980er Jahre in Goa, gründete Simon Thaur den wohl promiskuitivsten Technoschuppen in Berlin, um die sexuellen Möglichkeiten in SM Clubs und House- und Tech-House-Musik zusammenzubringen. Natürlich muss so eine sexuelle Offenheit auch durch eine gewisse Optik und visuelle Reize angereizt und motiviert werden, weshalb das Klientel natürlich sich an ein gewisses Dresscode halten muss. Lack, Leder, Kink, Fetisch, alles, was die Lust beflügelt. Gern gesehen wird da natürlich, wenn der Gast sich im Eva- oder Adamkostüm präsentiert. Legenden besagen, dass der Eintritt für vollständig entblößte Klienten gratis ist.

Fakt ist aber, dass nicht jeder Gast unbedingt auf Sex aus ist und sich auch gerne in Leder hüllt. Viele erstatten dem Club einfach nur aus Neugier einen Besuch ab. Der Club unterstützt Neuankömmlinge und Unerfahrene allerdings stets bei der Umsetzung des Dresscodes. Man kann sich nämlich drinnen an der Garderobe immer umziehen, um der Kleiderordnung gerechter zu werden.

Wer das KitKat von seiner authentischsten Seite kennenlernen möchte, der schwingt natürlich auf der eigenen Clubnacht, dem Carneball Bizarre, das, was er zu bieten hat, und kann sich gefasst machen auf … faszinierende Eindrücke. Männliche Chefärzte in Strapsen, junge hübsche Damen, die älteren Herrschaften einen sexuellen Dienst erweisen, professionelle Philharmoniker, die im Kit Kat ihre Sexualität feiern, was ich da nicht alles gesehen habe und wen ich da nicht alles kennengelernt habe dort… Nette Menschen auf jeden Fall, wenn man nicht berücksichtigt, dass sie sich gerade vor deinen Augen selbstbefriedigen. Nichtsdestotrotz lautet die Regel dort: Wenn du nicht willst, dann musst du nicht.

Viele wollen nicht, vor allem seit der das „Kitty“ in die Köpenicker Straße umgezogen ist und die Türpolitik gelockert hat. „Hier kommt mittlerweile jeder rein. nur um zu gucken, aber nicht um die Clubphilosophie auszuleben.“ Das hörte ich vor kurzem jemanden sagen, der früher Stammgast im Kit Kat war.

Wie dem auch sei – auch wenn die Clubveranstaltungen heutzutage deutlich kommerzieller gestaltet sind, das Kit Kat ist einen Besuch definitiv wert. Denn hier erwartet dich eine überraschend gemütliche, farbenfrohe Atmosphäre mit komfortablen Betten und frisch renovierten Toiletten. Damit setzt das Kit Kat einen deutlichen Kontrast zu den brachialen Betonschuppen wie das Berghain.

Das KitKat – ein Leuchtfeuer und Symbol des aufgeschlossenen Liberalismus in Berlin, in dem Homophobie, Xenophobie und Prüderie nichts zu suchen haben.

MamySalami x CHANAL ???? by @claudelkent #gegen #kitkatclub

Ein von MIKEY. Woodbridge. (@mjwoodbridge) gepostetes Foto am

For scale, this is on the side of a 5 story building. #berlin #kitkatclub

Ein von Jon Bauer (@coveloper) gepostetes Foto am

#kitkatclub #kitkat #berlin #revolverparty

Ein von Michalis Michilidakis ???????? (@adorocapoeira) gepostetes Foto am

Weitere Info: www.kitkatclub.org

Bild 1: ©Instagram Houseofrougharts