Nachdem das Deutsche Kaiserreich den 1.WK verlor und sich in Folge dessen auflöste, erging es der Bevölkerung schlecht. Noch ausgehungert durch die Seeblockade der Alliierten und wirtschaftlich nun durch harte Repressalien vollkommen zerstört, bestand die Wirtschaft im Nachfolgestaat, der Weimarer Republik de facto nicht mehr. Das Geld war absolut nichts wert. Besonders betroffen war die städtische Bevölkerung, die sich nicht selbst versorgen konnte und das ehemalige Militär, welches nun ohne Sold dastand. Durch diese schlechte Lage kam es zur Prostitution in der breiten Bevölkerungsmasse, besonders in den genannten Schichten, die vor allem durch Japaner, Engländer und US-Amerikaner ausgenutzt wurde, da der Dollar gefragt war. Für 1Dollar taten viele alles!

Berlin wurde zu einer Stadt, die man wohl am besten mit Bangkok vergleichen kann. Reiche Männer und Frauen aus dem Ausland kamen verdeckt hierher, sagten ihren Familien es seien Geschäftsreisen, um hier ihre Fantasien wahr werden zu lassen oder ihre Sexualität zu erforschen. Besonders gerne hatte man Sex mit ehemaligen Offizieren oder anderen hohen Militärangehörigen. Auch Drogenkonsum, Bühnenshows und andere Formen von Hedonismus waren allgegenwärtig. Nachtclubs und Theater eröffneten, bei denen sich das KitKat noch ein paar Scheiben abschneiden könnte! Offene „verdeckte“ Homosexualität, besonders unter Frauen, wurde eine Modeerscheinung und Heroin gab es an jeder Straßenecke. Man kann beinahe sagen, dass Berlin in den Jahren von 1918-1920er wesentlich wilder, gefährlicher, aufregender und verruchter war, als es heute jemals sein kann.

Dem allen wurde 1933 durch den Wahlsieg der Faschisten ein Ende gesetzt, wir alle wissen ja, dass Nazis weder gerne Spaß, noch Sex haben…Erst in den späten 70er und frühen 80er Jahren konnte an den Hedonismus, welcher geschaffen wurde, in Westberlin wieder angeknüpft werden.