Sie war die Tochter eines Herrschers, der seinerzeit das größte Reich auf Erden regierte, eines der wohl größten Imperien, welche es jemals gab. Die Rede ist von der Zarentochter Anastasia Romanov, entsprungen einer Dynastie, die seit mehreren hundert Jahren die Geschicke des gewaltigen russischen Reiches lenkte…nicht immer zur Freude der Bevölkerung. Dieser Unmut, der sich noch durch die Teilnahme und schließlich die Niederlage am Ersten Weltkrieg ins Unermessliche steigerte, führte schließlich 1917 zu einer Revolution. Die Kommunisten übernahmen die Macht, der Zar musste abdanken und er und seine Familie wurden in einem Landhaus bei Tobolsk einquartiert. Nikolaus II wirkte nun befreit, fast erfreut darüber abgesetzt worden zu sein. Er und seine Familie wurden gut behandelt und seine Tochter Anastasia freundete sich sogar mit den Soldaten an, welche sie als besonderes Mädchen beschrieben.

Doch 1918 geschah schließlich das, was man in der Familie befürchtete, der Befehl zur Ermordung des ehemaligen Herrschergeschlechtes kam. Zunächst die Familie nach Jekaterinburg gebracht. Dann, in der Nacht zum 17. Juni, wurden alle Angehörigen ermordet, erschossen und mit Bajonetten der Soldaten erdolcht, verscharrt, um vergessen zu werden. 20 Minuten dauerte die Prozedur, die Kinder lebten am längsten.

Doch lange hielt sich das Gerücht, dass die Zarentochter Anastasia die Ermordung überlebt haben sollte, denn ihre Leiche konnte nicht gefunden werden. Lange wurde von Verwandten im Exil nach ihr gesucht und mehrere Mädchen gaben an, die verlorene Zarentochter zu sein. Man hielt sich fest an der Hoffnung, dass das Geschlecht der Romanov nicht in der Mordnacht ausgeblutet worden sei. Doch auch nach vielen Frauen, welche vorgaben die verlorene Tochter zu sein, kam eines Tages die Gewissheit, dass auch Anastasia ermordet worden war. Die als vergnügte, hübsche junge Dame beschrieben wurde, fand schließlich ihr Ende im Keller eines Gebäudes in Jekaterinburg, im Namen der Revolution.