Wer an die Malediven denkt, der hat gleich ein paradiesisches Bild vor Augen. Kleine Inseln, weißer Strand, azurblaues Meer, Kokospalmen und Einwohner, die gediegen und dennoch entspannt ihrem Tagewerk nachgehen. Doch der Schein trügt, denn das Bild, was wir über die Malediven haben, geht nur auf die Inseln zurück, die touristisch genutzt werden. Diese sind beinahe Festungen, denn die Malediven haben ein eher unschönes Geheimnis. Auf all den Inseln, die nicht viel vom Tourismus haben, herrscht große Armut und großer Unmut, denn der eigentlich wohlhabende Inselstaat ist nicht gerade vorne dabei, wenn es um soziale Gerechtigkeit geht. Soll heißen, die arm-reich Schere klafft hier gewaltig auseinander.

Unzufriedenheit und Hunger sind bekanntlich der beste Nährboden für radikalen Extremismus und so besuchen öfter radikale islamische Imame und Mullahs die Dörfer, um hier Hass gegen den Westen zu predigen. Schon mehr als einmal kam es zu Krawallen, die einem kleinen Bürgerkrieg ähnelten. Selbst das Militär wurde gerufen, um diese Revolten niederzuschlagen.

Seit der Proklamation des Kalifates verschreiben sich auch immer wieder junge Männer des Inselstaates, um für den IS zu kämpfen und zu morden. Ein Bild, was man nur schwer mit dem Paradies auf Erden in Einklang bringen kann, oder? Auch tut der Staat alles dafür, dass das falsche Bild nicht beschmutzt wird. Reporter, die recherchieren und berichten wollen, werden eingeschüchtert oder des Landes verwiesen, Einwohner, die darüber reden wollen, werden schnell zum Schweigen gebracht, ob vom IS oder der eigenen Regierung, das ist unbekannt. Doch woher kommt der Hass auf den Westen? Wie schon gesagt, viele der Bewohner sind arm, sehr arm und nun sehen sie, wie auf den Nachbarinseln reiche Touristen aus dem Westen angereist kommen und sich verwöhnen lassen, da kann schon mal einiges an Zorn aufkommen. Auch die oftmals fehlende Bildung und die Perspektivlosigkeit sind Faktoren, die dazu führen sich dem Radikalen hinzugeben. Denn der IS bezahlt verhältnisweise gut und auch das schönste Paradies kann der Hölle gleichen, sollte es zu einem Gefängnis werden. Denn wer hier kein Geld besitzt, kommt nur schwer weg. Im Bezug zur Bevölkerungszahl kommen aus den Malediven die meisten IS-Kämpfer weltweit!

Eine Tatsache, die sich nur schwer mit dem Paradies mit weißem Sand vereinen lässt…Wer seinen Urlaub dennoch hier verbringen will, sollte sich weniger darum sorgen von IS Soldaten getötet zu werden, eher sollte man darüber nachdenken, was man tun kann, dass das Inselreich nicht auf die dunkle Seite der Religion abrutscht.