Soja Anatoljewna Kosmodemjanskaja ( * 13. September 1923 in Ossino-Gai, Gouvernement Tambow; † 29. November 1941 in Petrischtschewo, Oblast Moskau) war eine russische Partisanin und Widerstandskämpferin, die durch ihren Tod zur Ikone des Widerstandes gegen die faschistischen Invasoren im 2.Weltkrieg wurde.

Soja schloss sich früh dem Komsomol, der Jugendorganisation der Kommunistischen Partei an und meldete sich 1941 bei Ausbruch des großen vaterländischen Krieges freiwillig bei einer Partisaneneinheit. Nach einer Ausbildung erhielt sie die Aufgabe, hinter die Frontlinie zu infiltrieren und deutsche Nachschubswege sowie Quartiere zu sabotieren. Nachdem sie ihre ersten Aufträge ohne Zwischenfälle verliefen, wurde sie am 27. November beim Versuch eine Scheune in Brandt zu setzen, gefasst. Zuvor hat sie einer ihrer Mitpartisanen verraten, als er gefasst wurde, vermutlich hoffte er so dem Todesurteil zu entgehen.

Soja wurde zwei Tage lang von den Deutschen verhört, gefoltert und vergewaltigt, doch verriet sie nichts außer ihren Decknamen, Tanja. Am 29. November wurde sie auf dem Dorfplatz von Petrischtschewo gehängt.

Als sie auf dem Dorfplatz stand und in die Gesichter der Menge sah, die mit vor Schreck geweiteten Augen der Szenerie zusahen, waren ihre letzen Worte:

„Hey, Genossen! Warum seht ihr so traurig drein? Seid mutig, kämpft, schlagt die Faschisten, verbrennt sie, zerstampft sie! Ich habe keine Angst zu sterben, Genossen, es ist mir eine Freude für euch alle zu sterben!“

Danach wandte sie sich an ihre Henker und sprach in Deutsch: „Hängt mich doch, aber ich bin nicht allein, es gibt 200 Millionen von uns, ihr könnt uns nicht alle hängen, ich werde gerächt werden!“

Um ihren Hals hing ein Schild mit der Aufschrift „Brandstifter“, ihr Leichnam wurde mehrere Wochen am Galgen gelassen, wo sich Betrunkene an ihm vergingen. Als die Rote Armee das Dorf zurückeroberte und von dem Mut der jungen Partisanin hörte, die auch unter Folter keine Informationen preisgab, wurde sie Posthum zur Heldin der Sowjetunion gekürt.

Das 322. Regiment, welches die Hinrichtung vollführte und den Ort damals besetzt hielt, wurde 1944 komplett aufgerieben, nur fünf Mann überlebten, die Worte von Soja sollten sich bestätigen, sie wurde gerächt.