CDD, wie sie von den meisten Einwohnern genannt wird, wurde 1966 erbaut, als die Regierung Favelas, also die Armenviertel, um Rio de Janeiro beseitigen lies. Man wollte neue Wohngebiete erschließen und Bewohnern eine neue Zukunft ermöglichen, fernab von Armut und Gewalt. Der Plan lief gewaltig schief. Seit 1981 ist Cidade de Deus ein Teil von Rio, doch glaubt mir, es ist kein Stadtteil, in dem ihr euch wirklich aufhalten wollt. Es zählt zu den kriminellsten Orten in ganz Südamerika.

Gewaltverbrechen sind an der Tagesordnung und verschiedene Gangs kämpfen hier um die Vorherrschaft im Drogenhandel. Die Stadt, die Wohnungen bieten sollte, hat nun wieder eigene Favelas hervorgebracht und der Kreislauf scheint sich zu schließen. Armut ist omnipräsent, die Straßengangs sind bewaffnet und eine Zukunft sieht hier eher nüchtern aus. In gleichnamigen Büchern und Filmen kann man sich ein Bild von dem Stadtteil machen, so bekannt ist die Gewalthochburg Brasiliens schon.

2009 wurde den Banden dann der Kampf angesagt, unter massiven Polizeiaufgebot wurden viele der Gangs vertrieben. Aber entscheidend war, dass man 2011 dem Viertel seine eigene Währung gab, um die Wirtschaft vor Ort anzukurbeln. Ziel war es, dass die Bewohner in ihrer Umgebung mehr Geld ausgeben, um einen gesunden wirtschaftlichen Kreislauf zu entwickeln. Inzwischen hat die Währung 20% mehr Wert als die offizielle brasilianische! Auch Obama kam einmal vorbei, um sich die Stadt anzusehen…Anscheinend gibt es doch noch Hoffnung für die Stadt Gottes.