An den Füßen Stiefel aus Robbenfell, die Jage ist aus moderner Synthetik, kaum ein Bild ist treffender, um die letzten Jäger der Inuit Grönlands zu beschreiben. Seit Generationen versuchen sie schon den Spagat zu halten, zwischen Moderne und ihrer eigenen Lebensweise und Kultur.

Und ein großer Teil ihrer Kultur ist die Jagd. Die Jagd auf Bären, Wale, Robben und Seehunde, die Jagd, welche sie am Leben hält. Die Jagd, die an ihnen zehrt, die anstrengend ist, welche Tage dauern kann. Durch den Einfluss der westlichen Kultur wurde sie erleichtert, Bogen wich einem Jagdgewehr, Hundeschlitten laufen nun mit einem Motor. Und dennoch ist die Jagd beschwerlich, stundenlang lauern sie auf kalten Eisschollen auf eine Robbe, die ihre Nahrungsgrundlage darstellt. Wenn ein Tier geschossen ist, wird nach wie vor alles verwertet, selbst Augen und Knochen werden nicht weggeworfen, alles wird auf den Motorschlitten verpackt und Richtung Zuhause gefahren.

Auch das Zuhause hat sich stark gewandelt, waren die Inuit noch vor 60 Jahre Nomaden, so ersetzt jetzt die Blockhütte das Iglu und das Zelt aus Tierhäuten. Kehlgesang und Radio existieren nebeneinander. Telefone, TV und Faxgeräte sind lang keine Seltenheit mehr und auch das Polarlicht verliert langsam seiner Bedeutung.

Die Kultur der Inuit ist im Wandel, viele der Jungen wandern aus in die Städte, wo sie sich nicht wohlfühlen, doch in ihrer Gemeinschaft sind sie nach wie vor isoliert, nur die Errungenschaften der Zivilisation sind da, um ihnen das auch weiterhin zu verdeutlichen. Inuit sind eine der Kulturen mit der höchsten Suizidrate überhaupt. Was aus den tapferen Jägern wird, die nur mit Pfeil und Bogen einen Eisbären erlegen oder in Tierhaut bespannten Kanus einen Wal nachstellten, das kann wohl niemand sagen, voll an die Gesellschaft, die der Westen ihnen bringt, werden sie sich wohl nie anpassen können.