Als J.R.R. Tolkien 1937 den Hobbit und 1954 Herr der Ringe veröffentlichte, war das Genre der modernen Fantasy geboren. Eine zauberhafte Welt bevölkert von mythischen Wesen und Kreaturen in einem spektakulären Kampf um das große Ganze…schlichtweg episch. Wir alle kennen wohl die Filme und der Großteil von uns wird wohl auch die Bücher gelesen haben.

Wenn das der Fall ist, wird dem aufmerksamen Leser die unglaubliche Tiefe der beschriebenen Welt aufgefallen sein, welche über eigene Rassen, Arten, Sprachen, Kulturen, Historien, Ahnentafel, Stammbäumen, Länder, Landschaften und sogar Mythen verfügt. Eine geschriebene Welt, lebendiger als unsere heutige. Doch woher nahm Tolkien all dies ? Ganz einfach, der Literat und Sprachwissenschaftler entwickelte sie über Jahre hinweg, in duzenden von Schriftstücken schuf er gottesgleich eine ganz eigene Welt und lies sich hierbei stark von der nordischen Mythologie inspirieren.

Die Elfen, Zwerge, Trolle, die Mittelerde bevölkern, wurden alten nordischen Sagen entliehen und durch viel Arbeit zu einem festen Stereotyp geschliffen. Aus dem Finnischen schuf Tolkien den Elben seiner Werke eine eigene Sprache. Aus anderen nordischen Dialekten schenkte er den anderen Völkern seiner Werke die ihre. Die Mythologie, welche in Herr der Ringe vorherrscht und auch als Buch erhältlich ist, wurde durch skandinavische und germanische Sagen und Komplexe inspiriert.

Der gesamte Komplex nahm so ein Ausmaß an, dass erst durch Tolkien den Elben und Zwergen der jetzige Stereotype zugewiesen wurde. Auch ist die Historie seiner Werke durchsetzt von Begebenheiten, die auch so im Europa der dunklen Zeit geschehen sind. Durch Verschmelzung christlicher und heidnischer Erzählungen und Rhetoriken entstand besonders in Nordeuropa eine ganz eigene Form der Folklore, die Tolkien als reicher Schatz zur Verfügung stand, um wohl das umfangreichste Fantasyepos aller Zeiten zu schreiben.