Erotische Drucke und Bilder sind wohl älter als viele von uns denken, schon alte japanische Grafiker und Maler des 17. Jahrhunderts ließen ihrer Fantasie freien Lauf. Von ansehnlichen und schönen Holzschnitten unbekleideter Damen bis hin zu paranormaler Erotik…Die Entwicklung des Inselreiches ging über Jahrhunderte hinweg ungestört von dannen, da es abgeschieden der westlichen Einflüsse lag.

Als dann im Zeitalter der Meiji-Restauration erotische Kunst vermehrt mit Repressionen zu kämpfen hatte, welche ihren Höhepunkt in den 1930er und 1940er Jahren erreichte, wurde das Genre des Ero guro nansensu erfunden.

Ero guro nansensu ist eine Mischung aus Erotik und Gore Kunst, die nicht nur schockieren sollen, sondern in der damaligen Zeit die Unzufriedenheit derer verdeutlichte, die mit dem neuen System nicht konform gingen. In einer Zeit der Gleichschaltung und Militarisierung war es schwer, als Künstler zu leben. Inzwischen ist das Genre zusehends extremer und reizt seine Grenzen immer aufs neue aus.

Ganze Bände sind mit den grotesk erotischen Werken gefüllt und auch westliche Künstler, wie zum Beispiel Charles Burns, bemächtigen sich ihrer, um Graphic Novels zu schaffen (z.B. Black Hole).

Das Verschmelzen von paranormaler Erotik und Gewaltdarstellungen mag auf viele befremdlich wirken, doch im Land der aufgehenden Sonne ist diese Verbindung der zwei alten Formen schlichtweg Kunst. Hier hatte es Tradition, Schlacht und Kampfszenen blutig und grausam darzustellen und auch erotische Szenen waren äußerst detailliert. Die Entwicklung wird immer surrealer, verstörender und grotesker. Es zeigt, dass handwerklich geschnitzte Drucke und Bilder noch immer eindrucksvoller seien können als digitalisierte Kunst.

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