Wer dem Internet zugetan ist, der wird sie kennen. Wer es nicht tut, dem fehlt ein Stück Kultur. Die Rede ist von den Woodys und ihrem Dauerbrenner der Verdrehtheit: Fichtenwichtel…ja. Wer es nicht kennt, kann es sich als Werk des Grauens, unterlegt von munteren Tönen des Wahnsinns vorstellen. Zwei muntere Burschen aus einem süddeutschen Bergdorf trällern hier fröhlich was von Umweltschutz und eine Horde Waldschrate stimmt im Chor mit ein…Klingt großartig, oder? Für jeden, der es noch nicht kennt, hier kann er es gern nachholen.

Das war im Jahr 1984 und wisst ihr, was mich daran am meisten verstört? Nicht etwa die grässliche Musik, der unsagbar schlechte Auftritt oder gar das miese Playback. Nein, am meisten macht mir Angst, dass am Ende des Stückes ein Haufen erwachsener Menschen ganz ernst gucken und brav Applaus spenden, ohne auch nur eine Miene zu verziehen…

Doch wem das noch keine Korridore zu Türen geöffnet hat, durch welche Schlüssellöcher wir sonst nicht einmal zu spähen wagten, das Internet ist auch darauf eingestellt. In dieser nun folgenden Version wurde das Playback entfernt und wir bekommen die ganze, hemmungslose Glorie des Chaos und des Irrsinns mit. Wenn ihr ihnen in die Augen blickt, dann seht ihr, dass sie Feste feiern hinter verschlossenen Fensterläden im Inneren ihrer Seele.

Jedem, der sich jetzt nicht in Sphären völliger Krankhaftigkeit der Sinne befindet, in der sämtliche Gesetze des gesunden Verstandes nicht mehr existieren, dem beglückwünsche ich. Allen anderen, schade um den Verlust eurer unsterblichen Seele.