Die Azteken waren eine der fortschrittlichsten Hochkulturen auf dem mesoamerikanischen Raum – nicht nur was Ackerbau, Architektur, Astrologie und ähnliches betraf, auch waren sie fähig, Worte in Bildern und Piktogrammen festzuhalten. So hinterließen sie der Nachwelt ein Zeugnis ihres Wissens, ihrer Kultur und auch ihrer Brutalität. Dazu wurde ein sogenannter Codex genutzt.

Die Codices waren aus Hirschleder oder aus Feigenbaumrinde hergestellt und gefaltet, sodass fast wie ein Buch gelesen wurden. Sie wurden von fähigen Schreibern bemalt und beschriftet. Es ging jedoch nicht nur darum, Geschichten festzuhalten, nein, auch musste das Reich der Indianer mit ihnen verwaltet werden. So wurde unter anderem verzeichnet, was unterworfene Völker an Tribut zu leisten hatten. Die Jahreszyklen wurden dokumentiert und auch die wichtigsten Rituale ihrer Religion…ihrer wirklich blutigen Religion.

Viele der Codices wurden zerstört, als die Spanier das Land eroberten und die Bewohner zum Christentum zwangen. Erst später begannen Historiker und Forscher sich für diese wichtigen historischen Dokumente zu interessieren. Die wenigen Exemplare, die heute noch erhalten sind, entstanden, nachdem das Reich der Azteken zerfiel. Sie unterscheiden sich darin, dass sie beschriftet sind, da die Indianer nun auch über alphabetisierte Schrift verfügten und nicht nur über Piktogramme.

Dennoch ist ein Codex ein Stück Kunst, das viele Stunden Arbeit in Anspruch nahm. Sie sind Zeuge einer untergegangen Kultur, ihrer Geschichte und ihres Alltags.