Wenn man im letzten Jahrzehnt mit Interesse die Modeszene verfolgt hat, wird man zweifellos auch die Karriere des Designers Marc Jacobs verfolgt haben. Neben seinem eigenem Label, war er auch rund 16 Jahre lang der Kreativdirektor bei Louis Vuitton. Ich muss sagen, ich habe aufgrund seiner langen Zeit dort seinen Ausstieg bei dem traditionsreichen Label nicht kommen sehen. Doch umso besser kann er sich nun seiner eigenen Marke widmen. Und in der aktuellen Ready to Wear Linie des Designers, hat er sich mal wieder in all seiner Kreativität ausgelebt.

Die Kollektion wirkt mit ihren skulpturalen Silhouetten und aufgesetzten Taschen ein wenig militärisch angehaucht. Sie ist jedoch eher weiblich gehalten mit den vielen Röcken und Kleidern. Doch bei genauerem hinsehen wird ein interessanter Kontrast sichtbar. Die vielen Applikationen und anderen Zierden verkörpern schließlich einen ziemlich gegensätzlichen Stil. Denn Sie sprechen für die Extravaganz und gegen puristische Nützlichkeit in der Kleidung. In Kombination mit dem praktischen Military Look ergibt sich eine Spannung die der Kollektion sein Bravado verleiht. Es ist ein immer wiederkehrendes Thema nicht nur in der Mode, der Spalt zwischen verschwenderischem Luxus und praktischer Beschränkung auf das Wesentliche. Die Symbiose dieser beiden Faktoren zu einer Kollektion ist in der Mode zwar nicht unbedingt neu, doch sie sorgt immer wieder für innovative Kreationen mit wiedererkennungswert. Wie eben die Stücke von Marc Jacobs.

Weitere Info: www.marcjacobs.com