Skulpturen kann man aus allerlei herstellen, Marmor, Lehm, Holz und manch ein anderer nutzt hierfür Knochen. Der Künstler John Paul Azzopardi ist bekannt für seine ungewöhnlichen Skulpturen. Geboren in East London, studierte er jedoch Philosophie auf Malta. Doch ist seine Kunst das, was ihn berühmt machte.

Aus Naturprodukten, Stoff und anderen Dingen bastelt er Wesenheiten zusammen, die an untergegangene Kulturen und Zivilisationen erinnern. Alte Dinge, verschollene Artefakte. Kultobjekte. Wüsste man nicht, dass sie erst vor wenigen Jahren erschaffen wurden, würde man annehmen, sie seien uralt. Mumienhafte Wesen und bestattete Hohepriester starren uns aus leeren Augenhöhlen an. Ich würde keine Nacht mit einem seiner Werke in einem Zimmer verbringen wollen.

Doch was mich wirklich an seinem rationalen Verstand zweifeln lässt, sind seine neusten Werke. Gefertigt aus zahlreichen Knochen, sind es Kunstwerke, welche man sich wohl nicht gerne an die Wand hängen würde. Und dennoch, die filigran gearbeiteten Skulpturen sind auf eine absonderliche Art wunderschön anzusehen – als würde einem tatsächlichen Lebewesen die Haut von den Knochen gezogen werden, um ein raffiniertes, absolut ästhetisches Knochenwerk zu offenbaren. Das wohl schönste und gleichzeitig Grusligste seiner Werke ist eine Violine, gefertigt aus Knochen. Wer würde sie nur spielen? Ich schätze, Gevatter Tod hätte seine Freude daran…

Bild- und Informationsquelle: http://www.jpazzopardi.com/home.html