Irgendwo zwischen Unschuld und Verführung schwebt die Frühling- und Sommerlinie 2015 des Londoner Designers Bora Aksu. Der Absolvent der renommierten Central St Martins Universität, hat sich seinen permanenten Slot im Schedule der London Fashion Week in den letzten Jahren erarbeitet. Mit einem sehr weiblichen Stil mit Twist, hat er sich die Herzen der Modebegeisterten und Kritiker gesichert.

Seine neue Linie entspricht ganz seinem Stil, einer Mischung aus traditionell weiblichen und etwas dunkleren Elementen. Auf den ersten Blick sieht die Kollektion in ihrer Gesamtheit, wie die Darstellung einer Heranwachsenden aus. Irgendwo zwischen noch unschuldiger Lolita und Femme Fatale. Unzählige Rüschen und Volants sorgen für einen sehr mädchenhaften, verspielten Look. Dies wird vor allem durch die Paarung mit der Farbe der Unschuld, Weiß, gestärkt.

Ein wadenlanges, hochgeschlossenes, weißes Kleid mit gerüschtem Schürzen Detail auf dem Rock, wirkt in seinem Lagen Look aus Schichten von durchsichtigem Stoff, gleichzeitig züchtig und verrucht. Den Effekt dieser Ambivalenz zeigt sich hier am deutlichsten und verliert sich immer mehr mit dem Verlauf der Kollektion. Von dem noch sehr bedeckten Kleid, unterläuft die Kollektion einen Wandel, bei dem immer weniger Lagen Stoff, immer durchsichtigere Materialien und immer dunklere Farben benutzt werden.

Ein rosafarbenes Minikleid mit mittellangen Ärmeln und einem weißen Bubikragen, wirkt mit seinem kunstvollen Lasercut im Ripped Stil wie der Beginn der Metamorphose. Noch immer sehr mädchenhaft beginnt die Veränderung sie zu zerreißen. Eine weitere Entwicklung zeigt sich in einem bodenlangen Kleid aus blauer und schwarzer Spitze, welches mit einem sehr langen Schleier kombiniert wurde.

Durch den Verzicht auf einen Futterstoff, sieht man trotz der Länge viel Haut durchblitzen. Den krönenden Abschluss des Wandels bildet ein schwarzes, bodenlanges Kleid im Viktorianisch angehauchten Stil. Obgleich der langen Ärmel, des sehr hochgeschlossenen Schnittes und der Länge, lässt es, durch sein Spitzen- und Mesh Gemisch im Blumen und Polka Dot Mustermix, nichts der Fantasie übrig. Es ist komplett See Through und somit das Gegenteil des ersten Looks.

Das Konzept von Bora Aksu ist auf jeden Fall interessant und sein Couture angehauchter Stil macht gespannt auf seine nächsten Kreationen. Was haltet ihr von der Kollektion?

Bild- und Informationsquellen: http://www.boraaksu.com/http://www.londonfashionweek.co.uk , deuxhommesmag.com