‚Okichitaw‘ ist ein Kampfkunststil, welcher auf den traditionellen Kampftechniken der Cree-Indianer Nordamerikas aufbaut. Konzipiert und entwickelt wurde der Kampfsport vom indianisch-stämmigen Kanadier George J. Lépine, der nun als Gründer der modernen Form des ‚Okichitaw‘ gilt. Das Wort Okichitaw leitet sich von einer Cree Bezeichnung eines Ehrentitels ab, welcher einem Krieger verliehen wurde, der sich im Kampf bewährt hatte, ‚Okichitawak‘ genannt. Da dies für englischsprachige Zungen nicht grade leicht auszusprechen war, wurde es in Okichitaw umbenannt.

George J. Lépine wurde ganz im Zeichen der Cree-Kultur erzogen, und begann, sich schon früh für das Tomahawkwerfen und den indianischen Ringkampf zu interessieren. Später beschäftigte er sich intensiv mit ostasiatischen Kampfsportarten, bei denen er sogar mehr als einen schwarzen Gurt erreichen konnte. Mit diesem Wissen gerüstet, begann er nun Okichitaw zu erneuern und lehrte es bald darauf, Beginn der 1990er Jahre zu lehren.

Die Besonderheiten und Schwerpunkte liegen hier auf dem Kampf mit dem Langmesser, dem Tomahawk und der Gewehrschaftkeule (eine indianische Keule). Neulingen wird erst der Kampf ohne Waffen und die Bewegungsabläufe des bewaffneten Kampfes beigebracht, später erst der Kampf mit den Waffen selbst.

Zuerst werden Messer und Tomahawk erlernt, welche im Nahkampf aber auch im Wurf genutzt werden können. Die Gewehrschaftkeule stellt die Meisterklasse da, da diese wirklich nicht leicht zu handhaben ist. Die Gewehrschaftkeule ähnelt einem Gewehrschaft (Überraschung!), in welchen eine Klinge gesetzt wurde. Ihre Entstehung wird auf das Erscheinen der ersten Feuerwaffen im 16. und 17. Jahrhundert zurückgeführt. Die Waffe kann geworfen werden, wird jedoch vorallem im Nahkampf eingesetzt.

Die Merkmale am indianischen Nahkampf mit diesen Waffen ist, dass es kaum Möglichkeiten zur Parade gibt. Wenn man also nicht mit einer Axt aufgehakt oder einer Keule zertrümmert werden will, muss man verflucht schnell ausweichen oder noch im Angriff kontern und es zum Gegner lenken. Nur das Langmesser kann genutzt werden, um Schläge des Gegners abzufangen, was aber auch nicht unbedingt leicht ist. Im waffenlosen Kampf werden vor allem Ringergriffe genutzt, um den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Zudem wird auch gelehrt, Angriffen mit Messern und Äxten auszuweichen und am besten die Angriffe des Gegners mit Griffen umzulenken. Okichitaw sieht besonders in der Ursprungsform sehr ruppig aus, was daher kommt, dass man den Gegner schnell und effizient ausschalten wollte, elegant genug waren Indianer ja sowieso schon 😉

Bild- und Informationsquelle:http://en.wikipedia.org/wiki/Okichitaw  and http://www.empireonline.com/features/movie-finishing-moves/?m=32