„Tatsache!!“ ist in diesem Fall sowohl mein Ausdruck der Verwunderung als auch Bestätigung dessen, was uns meine Kollegin Sam aus London mit ihrer Serie ‚London Easy Going‘ bis jetzt zu berichten wusste. Viele der Dinge, die sie bisher gepostet hat und die ich mit großen Augen, offenem Mund und einer gehörigen Portion Unglauben las, haben sich bewahrheitet. Andere Dinge wiederum kamen mir so skurril vor, dass ich es nahezu lächerlich finde, diese in einem Atemzug mit London zu nennen.

In Berlin-Schönefeld

Angekommen in London Stansted (STN)

Meine erste Fahrt in der SUB

Mein Flug nach London ging beispielsweise an einem Freitagabend von Berlin-Schönefeld nach Stansted. Also ist es doch nicht abwegig, sich vorzunehmen, in der Nacht noch auszugehen, oder? Für Londoner scheinbar schon. Denn wie mir Sam nach meiner Ankunft mit einem ungläubigen Blick erzählte, als wäre ich eine Außerirdische, werden in London um 00:00 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt. Ihre linke Augenbraue zog sie in unermessliche Höhen, als ich sie mit meinem sarkastisch-schallenden Gelächter konfrontierte. Sie schien wohl schon an der London Influenza zu leiden und hatte sich daran gewöhnt. Berlin schläft nie, wie kann die Mega City London da dermaßen hinterher hecheln? Aber sie sollte Recht behalten. Dafür, meinte sie, beginnen die Briten bereits sehr früh und sehr rasch mit dem Trinken.

Aber apropos Bürgersteige: Die kleinen 1m breiten Fußgänger-Trampelpfade in London so zu nennen, ist eine wahrlich süß gemeinte Verscheißerung des stattlichen Wortes Bürgersteig. Auch sehen diese wunderschönen roten Schlachtschiffe, die als London Bus durch die Straßen schippern, von innen aus wie Müllbehälter. Nirgends erblickt man Gekritzel oder eingekratzte Scheiben oder versaute Sitze wie in Berlin, dafür liegt überall auf dem Boden Müll: von geschälten Mandarinen bis zu abgenagten Hühnerknochen, als wäre es selbstverständlich, die Essensreste fallen zu lassen.

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Dafür kann man in London wahrhaft günstig und exorbitant extravagant shoppen gehen, wie Sam bereits in einem ihrer Artikel erwähnte. Am beeindruckendsten war für mich daher der Camden Market. Du findest hier Kleidung von Burlesque, über Fetisch bis zu Cyber/ Future Fashion, Retro, Vintage, Hipster & alle Stilepochen von 1920 an. Fräcke habe ich gesehen genauso wie die schönsten Rockabilly-Kleider – und alles Tür an Tür. Es nimmt einfach kein Ende.

So kam es, dass uns die Hello Kitty Farbpalette dieses einen speziellen Schuhladens geradezu angesprungen ist von der anderen Straßenseite aus. Als ich mit Sam drin stand und das erste Paar Schuhe in der Hand hielt, sagte ich noch: „Weißt du was, ich kenne nur ein Label, das dieselbe Handschrift trägt wie die Schuhe dieses Ladens hier. Wir haben über dieses berichtet; es hieß Irregular Choice oder so!“ Nachdem ich fünf Runden in dem kleinen Geschäft gedreht habe, fiel mir auf, dass ich in dem Shop von Irregular Choice stand. Natürlich!

Ladies, das ist kein Schuh für kleine Mädels!!!

Bildquelle: Readthetrieb