Ich fluche leise vor mich hin, wenn ich zur Weihnachtszeit doch nochmal in die Stadt muss, um etwas zu erledigen. Es ist aber auch zu nervig, überall Menschen oder ein Pärchen, die ihren Weihnachtsbummel machen und direkt vor mir spazieren müssen und die bei jeder Kleinigkeit stehen bleiben, so dass mir nichts anderes übrig bleibt, als der Dame „zufällig“ auf die Ferse zu treten. „Kannst du nicht aufpassen?“, brüllt mich ihr bulliger Partner an.

Ich versuche, mich vorbei zu quetschen, als mir ein schreiendes Kind vor die Füße fällt. Es will eben jetzt sofort sein Weihnachtsgeschenk und nicht erst auf den Weihnachtsmann warten! Auch diese Hürde schaffe ich irgendwie, um direkt in eine Horde betrunkener Jugendlicher zu landen, die sich jetzt auf dem Weihnachtsmarkt noch mal kräftig einen hinter die Binde kippen wollen. Und wieso muss eigentlich immer der Weihnachtsmarkt da sein, wo ich grade einkaufen will?

Dazu wird alles hell erleuchtet von geschmückten Bäumen oder Laternen mit Sternenschmuck. Besinnlich ist das nicht. Jedenfalls nicht für mich. Irgendwann finde ich, was ich brauche, und verspreche mir wie in jedem Jahr, dass ich nächstes Mal die Geschenke schon im Sommer besorgen werden oder aber zumindest online!

Selbst für Treffen mit meinen Freunden bleibt kaum Zeit. Ich höre wie so oft: „Also, vor Weihnachten geht gar nichts mehr!“, oder , „Bei dem ganzen Weihnachtsstress weiß ich weder ein noch aus!“

Wisst ihr, was ich meine? Wenn Weihnachten beginnt, dann rastet die Welt aus.

Nun gut, was kann man also tun, um den Weihnachtsstress zu vermeiden? Jedenfalls ist eins sicher: Auch wenn ich den Weihnachtsstress vermeide, bedeutet das noch lange nicht, dass dieses meine Umwelt auch tut und daher betrifft es mich dann trotzdem, es sei denn ich verbringe Weihnachten woanders. Auf den Bahamas vielleicht? Die Idee finde ich gut.

Nun, dieses Weihnachten bleibe ich jedenfalls hier. Für alle die, die auch hier bleiben und sich ein wenig Stress ersparen möchten, habe ich ein paar Tipps zusammengestellt, wie wir es schaffen können, etwas entspannter Weihnachten zu verbringen.

  • Online Shopping. Ganz klar, wenn wir wissen, was wir kaufen möchten, können wir uns dieses bequem nach Hause liefern lassen und müssen nicht in die vollgestopfte Stadt fahren.
  • Termine und Besuche auf später verschieben. Man muss nicht unbedingt alles vor Weihnachten erledigen, auch danach bietet sich Zeit.
  • Erwartungen runterschrauben. Das magische Weihnachten aus unserer Kindheit ist vorbei. Wenn wir hohe Erwartungen haben, können wir umso leichter enttäuscht werden. Also, gelassen bleiben, wenn nicht alles nach Plan läuft.
  • Am besten verschieben wir auch die Konflikte. Weihnachten, ein Familienfest und meist eine unwiderstehliche Möglichkeit, alte Streitigkeiten aufkommen zu lassen. Endlich können wir unserem Onkel Rolf mal sagen, was wir eigentlich von ihm halten, vor allem wenn der Alkohol unsere Zunge lockert. Lassen wir das lieber und gehen wir nicht drauf ein, falls ein paar unangenehme Fragen seitens der Verwandtschaft kommen. Denn so kann das Weihnachtsfest ziemlich schnell in einem Desaster enden.
  • Schafft Euch Rückzugsmöglichkeiten. Es müssen ja nicht vielleicht gleich die Bahamas sein. Wenn alles zu viel wird, gibt es die Möglichkeit, mal das Handy auszuschalten, zu einem Freund zu fahren oder einen Waldspaziergang zu machen. Jeder weiß für sich selbst am besten, wie und welche Rückzugsmöglichkeiten sinnvoll und hilfreich sind.

So, dass waren ein paar kleine Tipps. Erzählt mir doch, wie ihr die Weihnachtszeit überstanden habt. Was hat Euch gestresst? Was war besonders schön?

Ich wünsche Euch allen eine stressfreie Weihnachtszeit.

Eure Lucy

Bildquelle: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Nativity_tree2011.jpg, Photo by Jeff Weese