first aid kit 2

Donnerstagabend war ein guter Abend – für mich – denn First Aid Kit war in Berlin… und ich war auch in Berlin und so kamen wir zusammen zu unserem Musik-Date. Im Berliner Kulturhaus Astra auf dem RAW-Gelände sollten die zwei süßen Schwestern aus Schweden spielen. Karten waren gesichert, die Laune mit einer Flasche Wein gehoben und so machten wir uns auf zum Konzert.

Doch zuerst hieß es jedoch „Anstehen bitte!“, denn scheinbar hatte gefühlt halb Berlin an diesem Abend seinen guten Musikgeschmack bewiesen und stand vor den Türen. Das Publikum war sehr, sehr vielschichtig in jeder Facette und jedem Übergang vertreten: und zwar vom Ökospießer und Kunstgeschichtslehrer um die 55 bis zum Szene-Hipsterkind aus Berlin-Mitte.

Nachdem mir am Einlass meine Analogkamera (ratet zur welcher Randgruppe ich gehöre…) abgenommen wurde, hieß es erstmal „Ab zur Bar!!!“, denn noch nicht mal die Vorband wollte sich zeigen, um dem wartenden Publikum das Blut vorzuheizen. Nachdem ich herausgefunden hatte wie viel Bier ich in Geld dabei hatte, begaben wir uns in den Konzertsaal. Die Vorband bestand aus einem langhaarigen Dude mit Akustikgitarre und obwohl ich mir ihren Namen nicht merken konnte, war sie gar nicht mal so schlecht.

Dann wieder Pause, danach füllte sich der Saal und nach einer gefühlten Ewigkeit betrat da jemand die Bühne – in langen, goldenen Kleidern. Passend zur funkelnden Bühnendekoration standen da unsere zwei Lieblings-Schwedinnen. Und sofort fingen sie an, zu spielen. Nach dem ersten Lied stellten sie sich und ihre zwei Gastmusiker vor und ließen es sich nicht nehmen, den Applaus ein wenig zu genießen, bevor sie süß lächelnd weiter spielten. Kurz darauf versicherten sie uns, dass Berlin eine der besten Städte der Welt sei (ist ja auch so) und dass wir ein tolles Publikum sind.

Danach wurde weiter gespielt, ein Lied sogar unplugged, auch ganz ohne Mikros. Der Saal sang mit und es war einfach eine unglaubliche Stimmung, die durch die Luft wirbelte. Dann machten die Zwei kurz Pause, um uns schlechte Wortwitze über Käse zu erzählen. Ihr habt richtig gelesen… Nachdem sie noch meinen absoluten Liebling ‚Wolf‚ spielten, war der Abend für mich schon vollkommen aber als sie dann noch eine kleine Zugabe gaben, war der Moment für mich gekommen: „Ich will hier nicht mehr weg“.

Abschließend lässt sich sagen, dass es ein wundervolles Konzert war. Die Mischung der Lieder war gelungen, da ein wenig Neues, ein wenig weniger Neues und darüber hinaus noch weniger Neues gespielt wurde. Auch freie Interpretationen bekannter Stücke und Akustikversionen rundeten das gesamte Bild ab… und ich habe live noch keine Frauen gesehen, denen ein funkelndes Goldkleid so sehr steht wie den beiden.

Bildquelle: https://www.facebook.com/firstaidkitofficial, http://instagram.com/firstaidkit