Muay Thai oder auch nur Thaiboxen genannt, ist eine traditionsreiche Kampfkunst und gleichzeitig der Nationalsport Thailands. Muay Thai entwickelte sich aus den Stilen antiker Kämpfer, die, nachdem Bogen oder Speer im Kampf beschädigt und unbrauchbar wurden, sich mit Fäusten und Füßen wehrten. Lange Zeit wurde Thaiboxen als ein Hau-Drauf-Sport betitelt, da es kaum festgelegte Regeln oder Techniken gab. Die Kämpfer stritten frei ihrer Manier gegen einander und fast alles wurde erlaubt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gab es die ersten Regelsätze, welche 1995 durch ein festes Regelwerk des nationalen Thaiboxverbandes gefestigt wurden.

Durch seine hohe Brutalität wurde Thaiboxen lange Zeit in Wettkämpfen ausgenutzt, welche spektakulärer Natur sein sollten und mit welchen gutes Geld verdient werden konnte. Die traditionellen Wurzeln vergaß man hierbei oftmals. Dies änderte sich, als der König von Thailand 1995 auch die nationale Thaiboxkampfakademie gründete, in welcher Schüler frei vom Druck des Wettkampfes um Geld den Sport auch mit seinen traditionellen Wurzeln erlernen konnten.

Thaiboxen hebt sich vom normalen Boxen dadurch hervor, dass Tritte und Angriffe mit Ellenbögen erlaubt sind. Auch das Clinchen (Klammern) wird hier anders gewertet als beim regulären Boxsport. Selbst Knietritte an den Kopf können je nach Kampfstufe und Gewichtsklasse zulässig sein. All das macht Thaiboxen zu einem sehr aggressiven aber auch dynamischen und spektakulär anzusehenden Sport sowie zum Inbegriff der südost asiatischen Unterwelt. Habt ihr auch grad dieses Bild von Tattoos, schummrigem Licht und halb legalem Handel im Kopf?

Fight-Club-Friday: Teil 35

Bild- und Informationsquelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Muay_Thai