Am 9. Juli war es endlich soweit, Kylesa spielten im Berliner Magnetclub. Die Karten waren vorbestellt und ausgedruckt, die Clique vereinigt und das Prä-Konzertbier war geleert. Kurz nach 01:00 Uhr waren wir da und hörten auch schon, wie die Vorband spielte: Lazer/Wulf. Und die waren echt gut.

Sie präsentierten eine Mischung aus Death Metal, Stoner Rock und ein paar weiteren. Genau das ist es, was ich an modernem Metal so liebe, du kannst ihn meist nicht mehr in eine bestimmte Sparte stopfen. Die Rhythmen und Akkorde wiederholten sich und wandelten sich immer wieder untereinander ab. Gitarre und Bass harmonierten auf beinahe unmenschliche Weise harmonisch zusammen und der Gesang diente eher als untermalendes Element. Geräusche wie Lachen oder Schreie wurden genutzt, um Riffs zu untermauern. Ab und an kam aber auch mantra-artiger Gesang vor. Kurzum, es war eine Vorband, die Kylesa allemal würdig war.

In der Ansage wurde klar, dass Lazer/Wulf von Kylesa persönlich unterstützt wird und dass dieses eben ihr erstes Konzert in Berlin war. Dann eine kurze Pause. Und endlich der Moment, auf den wir alle gewartet hatten. Kylesa fing an. Zunächst wurden die beiden Drumsets bemannt, dann kamen die zwei Gitarristen und der Bass auf die Bühne und fingen an zu spielen. Der kleine Saal kochte!

Schon der dritte Song war jener, auf den ich hoffte. Erst kam das typische Intro, dieses wurde ein wenig verlängert und verzerrt, um es an den vorigen Song anzupassen und einen sauberen Übergang zu schaffen. An jenem Abend wurde dem Publikum keine Pause gewährt, es wurde einfach durchgespielt.

Dann die erste Strophe:

Pictures of my youth ask if I’ve become what I wanted to

Die Menge tobte! Und es ging weiter

Keep move and dont look back!
Keep move and dont look back!
Keep move and dont look back!

Spätestens jetzt war niemand mehr trocken, alle waren am Tanzen.

Moments of challenged clarity
Distorted effect on reality

Keep move and dont look back!
Keep move and dont look back!
Keep move and dont look back!

Das Besondere an der Art des Gesangs bei Kylesa kommt live unglaublich gut zur Geltung. Die zwei Sänger und die Sängerin wechseln sich beim Singen ab und erzeugen mit ihren Stimmen eine unglaubliche Harmonie! Spätestens nach diesem Song hatten sie uns alle und der Abend wurde wahrhaft epochal! Nachdem es sogar noch eine kleine Zugabe gab, holte ich mir ein Bandshirt, zog es mir sogleich an und ging verschwitz aber glücklich nach Hause.

An diesen Abend werde ich noch lange denken, denn nun lassen sich Kylesa erst einmal eine Weile Zeit bis zum nächsten Konzert in Berlin.

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Bild- und Informationsquelle: http://www.kylesa.com/ und  http://www.emp.de/blog/musik/kylesa-machen-auch-bei-einer-compilation-keine-halben-sachen/