Die Natur ist Krieg. Tiere fressen Tiere, Pflanzen vertilgen Tiere und Pilze, ja Pilze infizieren Tiere! Das glaubt ihr nicht? Ja, ich wäre auch froh, wenn dem nicht so wäre aber es ist so. Die Sporen der Schlauchpilzart, Gattung Cordyceps, befallen Insekten und Spinnentiere und wuchern dann fröhlich in ihnen umher und nutzen sie als Nährboden. Nach einer Weile kontrolliert der Pilz den Wirt und lässt sich an vorteilhafte Plätze tragen, um Sonne aufzunehmen und noch mehr Sporen zu entlassen, die den Zyklus von vorne beginnen.

Der Fadenwurm Myrmeconema neotropicum dringt in Ameisen ein und übernimmt danach ihr zentrales Nervensystem. Von hier aus kann er sie dann bequem fernsteuern, bis das Wirtstier stirbt. Und das tut es nach einer Weile auf Willen des Wurmes. Der Fadenwurm verursacht, dass der Hinterleib der Ameise anschwillt und sich rot verfärbt. Danach lässt er sie nach Beeren suchen. Dort angekommen, wartet der Fadenwurm, bis die Ameise von einem Vogel verspeist wird, welcher sie mit einer dieser Beeren verwechselt. Erst im Darm des Vogels kann sich der Wurm vermehren.

Der Saugwurm Leucochloridium paradoxum nistet sich gerne in Schnecken ein. Dort angekommen, macht er ihre Geschlechtsorgane unbrauchbar und kriecht danach weiter ins Nervensystem. Hier sorgt er dafür, dass die Schnecke nur noch auf seinen Willen hört. Zunächst verfärben sich die Augen der Schnecke, sodass diese leichter zu erkennen ist. Danach lässt er sie auf hohe Äste kriechen. Hier ist auch sie ebenfalls leichte Beute für Vögel, welche sie auch dankbar fressen. Im Vogeldarm vermehrt sich der Wurm. Seine Eier werden mit dem Vogelkot wieder ausgeschieden und der Kreislauf geschieht von vorn.

Dies sind nur drei Beispiele für parasitäre Lebensformen, welche ihre Wirtstiere zu willenlosen Zombies verwandeln, doch die Liste ist ellenlang. Also mal abwarten, wann es einen Wurm oder Pilz gibt, welcher uns Menschen befällt…

glcjl

Bildquelle: http://sciencebasedlife.wordpress.com/2012/06/17/freaky-fungus-turns-a-tarantula-into-a-work-of-art/