„Ich wollte so viele Frauen wie möglich töten, von denen ich dachte, sie seien Prostituierte. Ich dachte, ich könne so viele töten wie ich will, ohne erwischt zu werden.“

Gary Leon Ridgway (*18. Februar 1949 in Salt Lake City, Utah)

Biographie
Ridgway wurde als mittlerer von drei Brüdern geboren. Seine Kindheit war geprägt durch seine dominante Mutter und seinen Vater, welchen er weniger sah und mit welchem er sich auch nicht verstand. Vater und Mutter stritten oft und auch gewaltsam, dabei war der junge Ridgway seiner Mutter stets folgsam. Noch bis ins Teenageralter war er ein Bettnässer, aber seine Mutter pflegte den Brauch, ihn auch noch in diesem Alter intim zu waschen. Diese fast inzestuöse Beziehung zu ihr ließ Gary Ridgway wahrscheinlich erste Mordfantasien entwickeln, gleichzeitig empfand er eine perverse Zuneigung zu seiner Mutter.

Sein Vater nahm ihn gelegentlich auf seinen Busreisen mit und fuhr auch durch die Rotlichtbezirke und an Straßenstrichen vorbei. Hier schimpfte er laut über die Prostituierten, welche der Abschaum der Gesellschaft seien, obwohl Garys Vater mit diesen verkehrte. Auch die Gegend, in der der Junge aufwuchs, war alles andere als kindgerecht. Der Außenbezirk von Seattle, welcher gerade entstand, war aufgrund von niedrigen Immobilienpreisen beliebt bei Kriminellen, Gaunern, Prostituierten und Ausreißern. Die Straßen waren gesäumt von Spielhöllen und Bordellen.

Mit 16 Jahren stach Gary Ridgway hier auch einem 6-jährigen Jungen aus Spaß und Interesse ein Messer in die Seite; den Jungen im Sterben glaubend lief Ridgway lachend davon. Er wurde niemals dafür bestraft. In seiner Jugend war der athletische Ridgway im Footballteam. Auch war er in der Schule beliebt, veranstaltete Parties in Jugendclubs und war der Schwarm einiger Mädchen. Zwar wurde er als ein wenig dümmlich beschrieben (er musste mehrere Klassen wiederholen) aber auch als nett und freundlich. Jemand, der immer zu einem Lächeln bereit war.

Nach der Highschool heuerte Ridgway 1969 bei der US Navy an und verbrachte bei ihr seinen Militärdienst. Im Jahr darauf heiratete er zum ersten Mal. Das Paar zog nach San Diego, wo Ridgway stationiert war, doch nachdem er sechs Monate lang im Südpazifik kreuzte, gingen beide Ehepartner Affären ein. Als Ridgway herausfand, dass ihn seine Frau betrogen hatte, zerbrach die Ehe – mitunter auch durch die Dominanz der Mutter. Kurz darauf heirate Ridgway wieder. Seine zweite Frau gab später an, dass er sie nur als Haushaltshilfe und Sexobjekt betrachtet habe. Es kam oft zu Gewalttätigkeiten. 1975 gebar sie ihm einen Sohn, womit eine religiöse Phase im Leben von Ridgway begann: Er wurde Baptist und las die Bibel. Da die Gewalt überhand nahm, reichte seine Frau 1981 die Scheidung ein, seinen Sohn durfte Ridgway aber noch sehen.

Seine Vergehen

„Wenn ich meine zweite Frau umgebracht hätte, hätte ich niemals je eine weitere Frau getötet.“

Nach der Scheidung begann das Morden. Ridgway fuhr die Straßenstriche entlang und suchte nach Frauen, welche er für Prostituierte hielt. Hierbei hatte er keine genaue Zielgruppe, egal ob groß, klein, dick, dünn, schwarz oder weiß, es reichte ihm, wenn es eine Prostituierte war, da diese den Abschaum der Gesellschaft in seinen Augen darstellten. Sein jüngstes Opfer war gerade mal 15 Jahre jung, das älteste 38.

Er nahm sie mit seinem Pick-up mit, hatte Sex mit ihnen und erwürgte sie; Ab und zu in seinem eigenen Schlafzimmer, wonach er alle Spuren beseitigte, unter anderem am Green River, einem Ort, an dem er auch viel Zeit mit seiner zweiten Frau verbracht hatte. Nachdem er sie getötet hatte, verging er sich an ihren Leichen oder verstümmelte sie.

Den Schmuck seiner Opfer behielt er meist und verkaufte ihn ab und zu auf Gartenmärkten, um seine Opfer zu verhöhnen. Auch nahm er seinen Sohn mit, wenn er sich neue Opfer suchte. Zusammen fuhr er mit ihnen in den Wald, ließ den Sohn warten und kam ohne die Prostituierte zurück. Auf die Frage des Sohnes, was aus der Frau geworden wäre, antwortete er, dass sie allein zurück nach Hause gegangen sei.

Er ermordete derart viele Frauen, dass er sich selber nicht daran erinnern konnte, wobei er die Zahl seiner Opfer auf ungefähr 90 schätzte. Im Sommer 1982 fanden Kinder die Leichen im Green River. Doch es sollte noch Jahre dauern bis die polizeilichen Ermittlungen dafür sorgten, dass Ridgway vor Gericht kam. Zum einen ging er vorsichtig vor, wechselte oft das Auto und zum anderen konnte ihm nichts bewiesen werden, obwohl er bereits unter Verdacht stand. Selbst in dieser Zeit, als die Polizei Ridgway gegenüber sensibilisiert war, beging er weitere Morde!

2001 konnte Ridgway schließlich aufgrund einer DNA-Probe überführt werden. In dieser Zeit wurden 15.000 Verdächtige ermittelt und Millionen von Indizien gefunden. Dies ist mit der größte polizeiliche Ermittlungsakt in der Geschichte der USA. Ridgway bestritt zunächst seine Taten, gestand jedoch am 5. November 2003, als alles gegen ihn stand, um der Todesstrafe zu entgehen. Ridgway verbüßt eine lebenslange Haftstrafe ohne Aussicht auf Straferlass in Walla Walla, in Washington.

Bild- und Informationsquelle:  http://de.wikipedia.org/wiki/Gary_Ridgway

http://content.usatoday.com/communities/ondeadline/post/2010/12/wash-remains-believed-to-be-another-victim-of-green-river-killer/1#.U5sgLfl_u1c