Post-Rock; für viele klingt er gleichbleibend oder gar langweilig, doch der geschulte Hörer wird schnell die unterschiedlichen Nuancen heraushören und kann in ihm Untertauchen und sich Geschichten erzählen lassen, bar jedes Vorstellungsvermögens. Doch woher kommt der Post-Rock und was macht ihn so großartig für viele Menschen? Hier werde ich euch einen kleinen Einblick geben:

Geschichte
Entstanden ist der Post-Rock zu Anfang der 1980er Jahre, doch seine Entwicklung dauert bis heute an. Bark Psychosis und Disco Inferno gelten als Gründungsväter. Doch obwohl diese zwei Bands sehr unterschiedlich klingen mögen, lässt sich so gut wie alles, worauf sich Pos-Rock bezieht, auf die beiden zurückverfolgen. Zudem ist der Terminus „Post-Rock“ ein weitläufiger, der sich vor allem darin zusammenfassen lässt, dass er all das tut, was „normaler Rock“ nicht tut.

Stil
Aufgrund dieser fast schon schwammigen Definition bleibt den Künstlern ein breites Spektrum an musikalischer Entfaltung vorbehalten. Viele Postrock-Bands besinnen sich auf den Liedaufbau klassischer Stücke. Das heißt, dass die Lieder lang bis überlang komponiert sind und sich langsam aufbauen mit einem Anfang, Höhepunkt und einem Finale. Einige Bands (Sigur Rós z. B.) singen dazu in einer ausgedachten Sprache, andere (Paper Birds) summen nur. Auch wird der Gesang gerne verzerrt (Mogwai), dies oftmals bis zur Unverständlichkeit. Viele Postrock-Bands verneinen sogar ganz und gar den Gesang und lassen die Musik für sich alleine sprechen.

Musikalische Mittel
Post-Rock verzichtet auf die sonst im Rock übliche Strophen- und Refrain-Struktur. Zudem sind die Strukturen länger als im Rock-Bereich üblich. Teilweise bauen sich Strukturen bis zu 10min auf! Elektronische Geräte und Synthesizer werden zum Abmischen genutzt, genauso wie Geräusche und Naturklänge (Regen, Wind, das Säuseln der Bäume im Wind, Tiergeräusche usw.). Klangmuster können sich hierbei minutenlang wiederholen, was die Verwendung des Post-Rocks als Filmmusik sehr beliebt macht.

Geschätzt wird am Post-Rock die Asymmetrie im Takt und im Klang. Sie hören sich oft ein wenig verschoben an, bleiben aber dennoch melodisch. Manche Postrock-Bands sind sehr minimal gehalten und bauen auch ihre Lieder minimal auf, während andere fast schon orchestral an die Musik herangehen. Die Bühnenshows bei Postrock-Konzerten sind oft genauso dezent gehalten, sodass die Konzentration der Betrachter auf dem Klang verweilen soll und nicht auf imposanten Effekten.

Beispiele berühmter und wichtiger Bands:

Mogwai
Russian Circles
Mono
Sigur Rós
God is an Astronaut
Explosions in the Sky
Endless Melancholy
Over the Ocean

Also, wenn ihr mal Lust auf atmosphärische, gehaltvolle und bittersüße Musik habt, hört euch doch mal in der Welt des Post-Rocks um. Ich verspreche euch „It will be silent!“, um es mit den Worten von Over the Ocean zu beschreiben.

Informationsquelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Post-Rock
Bildquelle: http://choualbox.com/8d41x