Zdzislaw Beksinski (* 24. Februar 1929 in Sanok; † 21. Februar 2005 in Warschau) war ein polnischer Künstler, Grafiker, Designer, Bildhauer und Fotograf. Während des Krieges besuchte der junge Zdzislaw ein Untergrund-Gymnasium in seiner Geburtsstadt Sanok, in welchem er auch Klavierspielen lernte. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er, Architektur in Krakau zu studieren.

Ab 1959 an arbeitete er mehr als zehn Jahre als Designer in einer Autofabrik, welche einst von seinem Urgroßvater gegründet wurde. Hier entwarf er Prototypen für Autos und Kleinbusse. Seine Gemälde hingegen waren zu seinen Anfängen eher abstrakter Natur, bis er nach und nach den Surrealismus lernte und meisterte. Er gab an, dass er beim Malen gerne klassische Musik hörte.

Aber auch die Fotografie war ihm nicht fremd. Schwarzweiße Aufnahmen von Menschen waren seine liebsten: So gewann er auch viele nationale und internationale Preise. Eines haben aber alle seine Interessenfelder gemeinsam: Die dargestellten Objekte und Modelle sind oftmals verdreht, abgebildete Menschen sind in Schnüre verwickelt. Die Posen sind unnatürlicher Natur, es sind Landschaften zerstörter Visionen und alptraumhafte Welten. Menschen wurden in seinen Zeichnungen oft im Geschlechtsakt dargestellt. Voller Sadismus und Masochismus in verdrehten Positionen und deformierten Körpern, strahlen sie eine gruslige Erotik und Ästhetik aus.

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Seine Gemälde kann man ohne Weiteres als Visionen der Hölle bezeichnen: Karge, verbrannte und unheimliche Landschaften, welche nichts außer Tot und Dunkelheit in sich tragen. Sie strotzen nur so voller Symboltracht, mystischer Zeichen und Okkultismus. Beksi?ski selbst gab an, dass er die östlichen Mythen liebte und nahezu anbetete. Seine zunächst nur abstrakten Skulpturen waren da nicht minder erschreckend: Drahtgerippe, über die er Metalle und Blech zog. Nach und nach begann er auch, Masken und Reliefs zu bauen.

Diese Form der surrealen fast schon abscheulichen, erschreckenden Kunst brachte ihm viel Berühmtheit aber auch viel Kritik ein. Er wurde gefeiert und verflucht zur selben Zeit und viele seiner alten Weggefährten distanzierten sich von ihm. Keines seiner Werke trug Namen, da er meinte, der Betrachter müsse sich selbst einen Namen zum Bild machen, um es besser zu begreifen.

Beksi?ski wurde in der Nacht vom 21. zum 22. Februar von einem jungen Mann, welcher mit der Familie des Künstlers befreundet war, mit 17 Messerstichen ermordet. Das Motiv war eine Weigerung Beksi?skis, dem Jungen Geld zu leihen. Sein komplettes Werk und alle Machenschaften hinterließ er dem Museum seiner geliebten Heimatstadt Sanok. Um seinen Tod ranken sich viele Legenden, genauso wie um seine Werke, welche oftmals als Visionen der Hölle betitelt werden.

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Bildquelle: http://paintingart.ru/gallery/zdzislaw-beksinski.html?page=6