Klarträumen bedeutet grenzenlose Kreativität! Fast jeder von euch hat doch schon mal den Film mit Leonard DiCaprio namens „Inception“ gesehen, oder? Luzides Träumen soll sich fast genauso anfühlen, nur dass man hier seine Freunde nicht mitnehmen kann. Doch was ist luzides oder klares Träumen überhaupt und wie erreicht man das?

Luzides Träumen – abgeleitet vom lateinischen lux, lucis für „Licht“ – ist ein Traum, in dem sich der Träumende bewusst ist, dass er träumt. Wenn er diesen Zustand erreicht hat, kann er in seinem Traum alles machen, was ihm beliebt, da er die vollkommene Kontrolle über diesen Traum hat. Dies ist eine Technik des Träumens, die von fast allen Menschen erlernt werden kann. Man unterscheidet dabei in Personen, die gezielt klarträumen und in Personen, denen erst im Traum bewusst wird, dass sie träumen.

Es gibt sieben Merkmale, anhand man einen Klartraum bestimmen kann. Diese sind:

  1. Der Träumende ist sich darüber im Klaren, dass er träumt.
  2. Der Träumende ist sich über seine Entscheidungsfreiheit im Klaren.
  3. Das Bewusstsein ist klar, es gibt keine traumtypische Verwirrung oder Bewusstseinstrübungen.
  4. Die Wahrnehmung der fünf Sinne ist wie im Wachzustand.
  5. Es besteht Klarheit über das Wachleben, also darüber, wer man ist oder was man sich für den Klartraum vorgenommen hat.
  6. Nach dem Traum gibt es eine klare Erinnerung.
  7.  Der Träumende ist sich über den Sinn des Traums im Klaren.

Wenn dir im Traum klar wird, dass du träumst, was durch surreale Ereignisse der Fall sein kann, kannst du es schaffen, die volle Kontrolle über den Traum zu erlangen. Wichtig ist, nicht zu erschrecken und zu akzeptieren, dass es nur ein Traum ist.

  1. Nachdem du aufwachst, bleibe eine Weile liegen und versuche, dich an alles, was du geträumt hast, zu erinnern.
  2. Schreibe es in ein Traumtagebuch mit Datum. Am besten gibt’s du ihnen auch einen Namen. Wenn du mitten in der Nacht erwachst, schreibe deinen Traum sofort auf. Es kann sein, dass du ihn am nächsten Morgen schon wieder vergessen hast.
  3. Schreibe auch wirklich jedes Detail auf, an welches du dich erinnerst: jede Emotion und jedes Gefühl.
  4. Und benutze zur Niederschrift immer das gleiche Medium. (Heft, PC, Notizblock…)
  5. Nun wird es Zeit für den nächsten Schritt. Wenn du träumst, führe Realitätstests durch. Lese etwas, betrachte die Landschaft, betrachte den Raum. Es wird dir immer etwas auffallen, das nicht ins Bild passt. Schaue z.B. auf eine Uhr, schaue weg und schaue wieder auf die Uhr. Sie wird nun eine andere Zeit anzeigen.
  6. Halte dir die Nase zu. Wenn du weiter atmen kannst, träumst du.
  7. Lese etwas, die Schrift wird verschwimmen.

Nun ist es an der Zeit, dein Traumtagebuch auszuwerten. Es wird oft immer wiederkehrende Ereignisse geben, z.B. eine weiße Schlange, eine Taschenuhr, ein Treppenhaus, eine schwarze Tür usw. Immer, wenn du eines dieser Dinge siehst, führe sofort einen Realitätstest durch. Wenn er klappt, dann weißt du, dass du noch wach bist. Wenn nicht, dann weißt du, dass du dich im Traum befindest. Wenn der Traum zu kollabieren droht, versuche ihn am Leben zu erhalten. Rufe laut, dass der Traum stabil bleiben soll, reibe dir die Hände und murmele es. Denk dir ein eigenes kleines Ritual aus. Eine weitere Technik ist das sogenannte MILD.

  1. Lege dich schlafen, rede dir ein, dass du dich an deinen Traum erinnern wirst. Wenn du aufwachst, erinnere dich an so viele Details wie möglich.
  2. Lege dich schlafen und rede dir ein, dass du die Kontrolle behältst.
  3. Wenn du jetzt einschläfst, rufe dir deinen letzten Traum vor Augen. Erinnere dich an die Details und baue ihn neu auf.
  4. Wiederhole das solange, bis du die Kontrolle hast.

Es gibt noch viele weitere Techniken, erkundige dich im Fachhandel nach Büchern oder browse ein wenig im Internet. Doch nun die Frage, was kannst du im Traum tun? ALLES!

Ein paar Tipps und Anregungen

  1. Errichte eine eigene Stadt, baue Häuser so wie du es willst, an Orten, die du dir wünschst. Eine postmoderne Stadt direkt am Ozean, wie cool wäre das? Im Traum ist es möglich.
  2. Erlebe die Zombiapokalypse ohne die Gefahr, dass dir etwas passieren kann.
  3. Verwandele dich in ein Tier deiner Wahl und erlebe die Welt durch seine Augen.
  4. Bereise astrale Welten und surreale Bereiche – deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
  5. Übe! Viele Maler, unter anderem René François Ghislain Magritte, haben im Klartraum ihre Zeichenskills verbessert und Farbkompositionen ausprobiert. Du kannst auch komplexe Bewegungsabläufe für Sport und Tanz im Traum lernen.

Es gibt verschiedene Hilfsmittel, die dir das bewusste Träumen erleichtern. Verschiedene Teesorten, die es im Fachhandel zu kaufen gibt, helfen dir, wenn du sie über eine lange Zeit einnimmst. Auch Galantamin, Huperzin A, Bupropion, Propranolol, Nikotin, Cholin, die Aminosäuren L-Asparaginsäure, L-Glutamin und L-Theanin, sowie Pflanzen wie Silene und Calea ternifolia sind effektiv.

Gefahren: Pass auf, dass du dich nicht im Traum verlierst, sonst wird es ganz schnell zum Albtraum. Sei immer sicher, dass du wirklich wach bist, sonst kann es sein, dass du Gefahr läufst, dich zu verletzen.

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