Thy Art Is Murder (,,Deine Kunst Ist Mord“), eine wundervolle Band des Genres Deathcore/ Technical Death Metal, gründete sich 2005 in Sydney. Ihre erste Single Infinite Death erschien 2008 unter dem Label Skull And Bones Records. Nur ein Jahr später wurde Brendan Van Ryn vom jetzigen Shouter und Frontmann der Band Chris ,,CJ“ McMahon abgelöst.

Die Band zeichnet sich durch dunkle, dramatische Klänge und dominante Gitarren aus. Ein hämmernder Double-Bass und tiefe Growls sowie vereinzelte schrille Gitarrenriffs, die ganz typisch für Deathcore sind, waren ebenfalls vertreten und laden dringlichst zum Moshen und zu ein paar gepflegten Highkicks ein. Thy Art Is Murder ist also definitiv keine Band für zarte Seelen. Dementsprechend wird sich auch das Konzert abspielen: Große, tätowierte Typen und toughe Mädels sind zu erwarten, jedoch kein Grund, sich abschrecken zu lassen.

Nachdem es einige Schwierigkeiten mit dem Veranstalter bezüglich des tatsächlichen Stattfindens des Konzertes gab, einigte man sich auf Grund der hohen Anzahl der verkauften Tickets doch, Thy Art Is Murder (kurz TaiM) auftreten zu lassen.

Kurz vor dem 17.1. wurde auf der offiziellen Homepage des Conne Island kundgegeben, dass das Konzert aufgrund der frauenfeindlichen, teils sexistischen Texte der Band abgesagt wurde. Man muss dazu sagen, dass das Conne Island ein sehr links-orientierter Club ist, der auf die einzelnen Karten sogar eine Antifa-Steuer erhebt. Ob das so legitim ist, bezweifle ich allerdings, da es den Mitgliedern der Antifa selbst nicht mehr erlaubt ist, das Conne Island zu besuchen.

Ich persönlich finde die Reaktion auf die Texte TaiMs überzogen, zumal ich als Frau mich nicht angesprochen fühle. Die Beschreibung von Folter bis hin zu Verstümmelung von Menschen (egal welchen Geschlechts) ist nun mal Standard beim Deathcore und sollte keinesfalls ernst oder gar als Aufforderung gesehen werden.

Nun zum Konzert an sich:

Ich muss sagen, dass mich die Vorbands bei einem Konzert nie so geflasht haben wie bei diesem. Es traten auf: Aegaeon, Aversions Crown, Heart of a Coward und selbstverständlich Thy Art Is Murder. Alle diese Bands würde ich eher zum Bereich Deathcore/Death Metal zählen und dementsprechend war auch das Publikum alles andere als Emokids.

Die beiden ersten Bands, die auftraten, sind, wie ich befürchte, Newcomer in Deutschland und wirkten dementsprechend nervös auf der Bühne. Aversions Crown entsprach zwar nicht ganz meinem Geschmack, ist aber definitiv hörenswert. Dafür gefiel mir Aegaeon (bedeutet Mond) umso besser.

Mir fiel auf, dass jede der Bands ein Feature hat, welches es mir schwer macht, sie zu vergessen. So hat Aegaeon einen Shouter mit langen, welligen Haaren wie eine Prinzessin (Ich bin mir sicher, das würde er nicht gerne hören…), auf die ich definitiv neidisch bin. Aversions Crown hat gleich zwei Gitarristen (beide 7-saitig) und zwei Bassisten (beide 5-saitig). Zu guter Letzt haben Heart of a Coward einen Drummer, der erschreckend aussieht wie Justin Biebers böser Zwilling, und TAiM sind sowieso unverwechselbar.

Jedoch muss ich sagen, dass vor allem Heart of a Coward mich überzeugten und TAiM sogar etwas in den Schatten stellten. Unglaublich schnelle Riffs und Double-Bass! Ein Traum! Alles in allem ein wunderbares Konzert mit einer tollen Neuentdeckung! Jedem, der sich die Jungs heute am 23.1.14 in Berlin ansieht, wünsche ich viel Spaß!

Bildquelle: http://www.metal-archives.com/bands/Thy_Art_Is_Murder/3540316559