sorge

Richard Sorge, auch als Stalins Top-Spion in Tokio bekannt gewesen, dürfte vielen ein Begriff sein. Der Kriegsgegner und Antifaschist bewegte sich jahrelang in hohen Nazi-Kreisen, ohne dass jemand merkte, wer er wirklich war. Als Redakteur einer kleinen Zeitung, für die deutsche Minderheit in Tokio, hatte er Zugang zu der dortigen Botschaft und gelangte so an das Vertrauen der Botschafter und hoher Offiziere. So warnte er Stalin vor, als die Deutschen den Angriff auf die UDSSR planten, was in Moskau allerdings unerhört blieb. Als man ihn schließlich enttarnte, ließ Stalin ihn im Stich, warum ist bis heute ungeklärt.

In der Graphic Novel „die Sache mit Sorge“ fasst die Zeichnerin und Autorin Isabel Keitz die Thematik auf und verwandelt sie in eine spannende aber tatsachengetreue Graphic Novel. Der ein wenig skizzenhafte aber dennoch detaillierte Zeichenstil ist wirklich sehenswert und die Geschichte wird weder zu langatmig noch zu kurz wiedergegeben. Natürlich sind die Geschichten hier und da ein klein wenig ausgeschmückt und geschönt, sodass die Story besser zu erzählen ist. Im Großen und Ganzen wurde die Geschichte aber sehr gut recherchiert und aufbereitet.

Wer allerdings irre Agenten-Action und wilde Verfolgungsjagend à la James Bond erwartet, der wird enttäuscht. Die Novelle saugt den damaligen Zeitgeist gut auf und geht auf die unterschiedlichen Charaktere und ihre Motivationen ein. Aber dennoch kann man den Druck und die Anspannung, die auf dem Spionage-Zirkel rundum Sorge lasten, fast selber spüren. Die Aufregung ist eher subtil und dialoggebunden.

Nicht umsonst gewann sie mehre Preise mit ihrem Werk.

Bildquelle: http://www.graphic-novel.info/wp-content/uploads/2008/04/sorge.jpg